Das Heißluftverfahren ist eine der ökologisch und ökonomisch erfolgreichsten Bekämpfungsmethoden für Holzschädlinge in gefälltem Holz. Es macht sich die Tatsache zunutze, dass das tierische Eiweiß der Holzschädlinge ( wie auch jedes anderen Lebewesens) bei bereits 42° Celsius zu gerinnen beginnt und dadurch der Schädling vernichtet wird.
Die Abtötungstemperatur beginnt bereits bei 46 Grad Celsius, in Abhängigkeit von der Dauer und der Luftfeuchtigkeit. Bei 55° Celsius, die 1 Stunde im Balkenkern gehalten wird, ist gewährleistet, dass alle tierischen Holzschädlinge in jedem Stadium (Ei, Larve, Puppe, Käfer) sicher abgetötet werden. Dies wurde in der DIN 68800 Holzschutz im Hochbau verankert.
Behandelt werden alle freiliegenden (mind. 3 Seiten müssen frei sein) Hölzer innerhalb des Dachraumes.
Um diese Temperatur zu erreichen wird der befallene Dachraum mittels leistungsfähigen, für diesen Zweck entwickelten Heißluftmaschinen auf ca. 90° - 100° Celsius erhitzt. Dazu werden die Maschine(n) aufgebaut und die warme Luft über Rohre in den Dachstuhl geblasen. Falls größere Undichtigkeiten vorhanden sind, werden diese mit Planen oder Isoliermaterial verschlossen. Die dafür benötigte Zeit ist von der Außentemperatur, der Raumgröße, der Dachdeckung und der Balkenstärke abhängig. Sie liegt in der Regel zwischen 5 und 14 Stunden.
Die Kerntemperaturen wird mit mehreren Thermometern gemessen, die an den thermisch ungünstigsten Stellen in die Balken gesetzt werden. Über den Temperaturverlauf wird ein Protokoll geführt. Bei der letzten Temperaturablesung sollte der Hausbesitzer sich vom Temperaturstand überzeugen und das Protokoll gegenzeichnen. Eine Ausfertigung mit einer Grundriss-Skizze bekommt der Hausbesitzer.